Als Übungsobjekt wurde ein Brand in einer Scheune am südlichen Rande des Ortskerns angenommen. In dem Schuppen waren diverse landwirtschaftliche Maschinen untergebracht, auch einige Gefahrenstellen hatte sich der Übungsleiter und erster Kommandant der FF Oberhaidelbach, Thomas Krausser, einfallen lassen.
Um kurz nach 08:30 Uhr alarmierte die Leitstelle Nürnberg die insgesamt 7 Gemeindefeuerwehren zu einem Scheunenbrand mit mehreren vermissten Personen.
Das Übungsobjekt selbst wurde in mehrere Abschnitte eingeteilt: Im Einsatzabschnitt 1 nahmen die Feuerwehren Weißenbrunn und Entenberg die Wasserentnahme aus dem Haidelbach vor. Hierzu musste der Bach angestaut werden und die Wasserleitung zu dem eigentlichen Brandobjekt aufgebaut werden. Ebenfalls im Einsatzabschnitt 1 waren die Feuerwehren aus Ober- und Unterhaidelbach eingebunden. Sie nahmen die Wasserversorgung über zwei Oberflurhydranten vor.
Die wasserführenden Fahrzeuge aus Leinburg, Diepersdorf und Gersdorf fuhren an die Einsatzstelle vor und führten unter schwerem Atemschutz den Erstangriff durch. Die Brandbekämpfung bildete mit diesen Einheiten zugleich den Abschnitt 2.
Die Atemschutzüberwachung übernahm die Besatzung des Mehrzweckfahrzeugs aus Diepersdorf für alle eingesetzten Atemschutztrupps. Von dem Mehrzweckfahrzeug aus wurden die Trupps aus Leinburg, Gersdorf, Weißenbrunn und Diepersdorf dann auch jeweils eingeteilt.
Insgesamt 4 Atemschutztrupps nahmen einen Innenangriff zur Personenrettung vor, um die vermissten Personen zu finden. Ein weiterer Atemschutztrupp aus Weißenbrunn wurde dazu eingeteilt, zwei Gasflaschen aus einem angrenzenden kleineren Bereich zu entfernen. Das Feuer hatte noch nicht übergegriffen und eine Erwärmung der Flaschen konnte auch nicht festgestellt werden. Daher konnten die beiden Gasflaschen ohne weitere Maßnahmen aus dem Gefahrenbereich gebracht werden.
Parallel zu den laufenden Maßnahmen wurden noch die beiden Überdruckbelüfter der Wehren aus Leinburg und Diepersdorf in Stellung gebracht. Mit der Wärmebildkamera der FF Diepersdorf wurden zu dem laufenden Übungsbetrieb immer wieder Aufnahmen zur Einsatzbegleitung gemacht und der Einsatzleitung übermittelt.
Nach geraumer Zeit meldete Einsatzleiter Thomas Krausser, dass bereits 3 Personen gerettet waren und eine weitere Person noch immer vermisst wird. Diese Person konnte schließlich in der Maschinenhalle eingeklemmt unter einem Kunstdüngerstreuer aufgefunden werden.
Aufgrund der Komplexität der Verletzungen musste der „Patient“ schonend gerettet werden. Man bildete für diese Rettung einen separaten Einsatzabschnitt. So wurde anfangs unter schwerem Atemschutz ein Rettungssatz vorgenommen. Dieser war vorher durch weitere Einsatzkräfte in äußeren Bereich in Bereitstellung gebracht. Während der Atemschutztrupp aus Weißenbrunn die Erstversorgung übernahm und den Kunststoffdünger gegen Wegrutschen mit Hölzern unterbaute, nahm ein weiterer Trupp einen Überdruckbelüfter vor. So konnten nach kurzer Zeit zwei weitere Trupps die Rettungsmaßnahmen unterstützen. Auch die beiden Sanitäter der FF Diepersdorf konnten dann zu der Person gelangen und eine fachmännische Betreuung vornehmen. In Zusammenarbeit mit 4 Trupps aus den Wehren Leinburg (Hebekissen), Weißenbrunn (Atemschutz) und Diepersdorf (Spreizer / Schere) rettete man „die Person“ aus der misslichen Lage. Der Kunstdüngerstreuer wurde mittels Spreizer und Hebekissen angehoben und dabei ständig gegen Wegrutschen unterbaut. Die Person wurde nach der Rettung ebenfalls zu der zentralen Verletztensammelstelle gebracht.
Nachdem alle Personen gerettet waren und Übungsleiter Krausser „Feuer aus“ gemeldet hatte, konnte die Einsatzübung beendet werden.
Federführender Kommandant Klaus Költsch bedankte sich bei den 91 anwesenden Kameradinnen und Kameraden und stellte einen geregelten Übungsablauf fest. Kreisbrandinspektor Peter Schlerf pflichtete dem bei, merkte aber die Aufstellung der Fahrzeuge an, dass darauf bei solch einem Aufgebot an Fahrzeugen in einem sehr eng bebauten Bereich immer streng zu achten sei. Der geordnete Raum genießt hier sehr hohe Priorität, denn auch nachrückende Fahrzeuge wie eine Drehleiter oder Rettungsdienst immer eine Gasse benötigen. Der ebenfalls anwesende Bürgermeister Lang war auch zufrieden mit der Leistung seiner Feuerwehren und „ist froh, dass es noch immer so viele ehrenamtliche Helfer gibt“.
Von: Christian Falk (FF Diepersdorf)
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